Sicherheit Im Internet: Wie Unterscheidet Man Seriöse Angebote Von Scam?

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Tagtäglich besuchen wir unzählige Webseiten, um Informationen einzuholen, Unterhaltungsangebote wahrzunehmen oder nach Produkten sowie Dienstleistungen zu suchen und online einzukaufen. Unsere Klicks hinterlassen Spuren, die jede Menge Daten über den Nutzer preisgeben und von smarten Systemen auch in eigener Sache genutzt werden, um beispielsweise personalisierte Werbung einzublenden. Dass dabei gewisse Risiken für die eigene Datensicherheit entstehen, dürfte den meisten Menschen wohl bewusst sein.

Doch auch die Webseiten selbst können betrügerischer Art sein. Nicht wenige davon wurden aus dem einzigen Grund geschaffen, sensible personenbezogene Daten zu erfragen oder sich Zugang zu Kreditkarten und Bankkonten zu verschaffen. Für den durchschnittlichen Nutzer sind diese Angebote jedoch auf den ersten Blick kaum als unseriös zu erkennen, weshalb man unbedingt auf ein paar wichtige Kennzeichen achten und sich die folgenden Verhaltenstipps beim Surfen im Netz zu Herzen nehmen sollte.

Viele schwarze Schafe in unregulierten Märkten

Gerade boomende Branchen wie beispielsweise der Glücksspiel-Sektor bieten sich für kriminelle Anbieter geradezu an, um hier ihr unseriöses Angebot zu veröffentlichen. Das gilt erst recht, wenn der Markt kaum oder wenig von äußeren Strukturen reguliert wird.

Obwohl in Deutschland klare Gesetze zum legalen Betrieb von Slots im Internet gelten, existiert parallel dazu ein großer Schwarzmarkt, der keinerlei Einschränkungen in Form von Netzsperren oder dergleichen erfährt und in dem sich kriminelle Machenschaften umso einfacher umsetzen lassen.

Doch auch andere Branchen wie der Online-Handel sind betroffen und weisen alarmierend viele Webseiten auf, die sich als reiner Scam herausstellen und Nutzer auf verschiedenste Weise schädigen können.

Wo liegen die konkreten Gefahren?

Wenn Menschen auf solche Scams hereinfallen, kann es unter Umständen dazu kommen, dass sie tatsächlich finanziell ausgenommen werden. Sei es, indem Waren bezahlt werden, die nie geliefert werden oder ein Vertrag für kostenpflichtige Services wie beispielsweise Software-Downloads geschlossen wird, der den Betrügern Abbuchungen vom Konto ermöglicht, ohne letztlich eine Gegenleistung zu erbringen.

Doch beim rein wirtschaftlichen Schaden muss es nicht bleiben. Auch vom Zugriff auf sensible Personendaten kann profitiert werden und so manches Opfer von klassischen Internet-Betrügereien findet sich mit einer Flut an Zusendungen und unrechtmäßigen Werbe-Emails konfrontiert oder wird gar telefonisch belästigt und geängstigt.

Zudem sind solche Webseiten häufig mit Malware verseucht. Somit stellen sie bereits beim Besuch der Homepage oder beim Anklicken weiterer Links ein Risiko dar, den eigenen Computer, das Tablet oder Mobiltelefon mit schadhafter Software zu infizieren, die ihrerseits unter Umständen weitere Sicherheitslücken im System zu schaffen vermag.

Welche Merkmale können auf Scam hinweisen?

Umso wichtiger ist folglich, mit wachem Blick und gesundem Menschenverstand im Internet unterwegs zu sein, bei verdächtigen Links Vorsicht walten zu lassen und sich tatsächlich nur dort als Kunde anzumelden, wo alle Sicherheitsstandards erfüllt werden. Oftmals wecken bestimmte Anzeichen auf fragwürdigen Webseiten bereits ein gewisses Misstrauen, das man unbedingt ernst nehmen sollte.

Da die meisten zwielichtigen Webseiten unter geringstem Kostenaufwand erstellt wurden, weisen sie zum Beispiel grafische Mängel und ständig wechselnde Schriftarten auf oder wurden extrem fehlerhaft ins Deutsche übersetzt. Ernsthaft betriebene Online-Shops oder Spiele-Plattformen stehen hingegen so unter Wettbewerbsdruck, dass sie sich solche Unzulänglichkeiten nicht erlauben können, weshalb hier normalerweise schon ein erstes Indiz zu finden ist.

Auch die Tatsache, dass man beim Klicken auf Unterkategorien nicht innerhalb der Webseite weitergeleitet wird, sondern stattdessen auf eine externe URL gelangt, sollte einen stutzig machen.

Welche Qualitätskriterien sprechen indessen für seriöse Anbieter?

Es gibt einige Aspekte, die vertrauenswürdigen Webseiten aufweisen und die damit eine gute Orientierung bieten, womit man es zu tun hat. Je mehr davon erfüllt sind, umso höher ist die Seriosität des Unternehmens einzuschätzen.

Sichere SSL-Verbindung

Um die eigene Datensicherheit zu wahren, ist eine möglichst hohe SSL-Verschlüsselung das A und O. Hierfür muss beim Aufrufen der entsprechenden URL am Browser ein Sicherheits-Symbol auftauchen, das mit einem gültigen Zertifikat versehen ist. Je höher die Verschlüsselung ausfällt, desto besser.

Gütesiegel

Auch vorhandene Gütesiegel von prüfenden Instituten geben Aufschluss darüber, ob die Seite vertrauenswürdig ist. Hierzu muss es sich jedoch um ebenso echte Qualitätsauszeichnungen handeln. Bei Online-Shops wird zumeist eine erfolgreiche Prüfung von Trusted Shops, EHI oder s@fer-shopping aufgeführt.

Je nach Art des Unternehmens können jedoch auch andere, mitunter branchenspezifische Kennzeichnungen auftauchen. Sollte man diese nicht kennen, lohnt es sich, sie zunächst zu überprüfen, da Betrüger nicht selten ihre selbstkreierten Siegel und Logos einfügen, um vermeintlich Sicherheit zu vermitteln.

Renommierte Bezahlverfahren

Auch die angebotenen Zahlungsarten geben viele Informationen preis. Hier sollten in jedem Fall sämtliche renommierte Methoden wie die Bezahlung per Kreditkarte, per verifizierter Sofort-Überweisung, PayPal, Google Pay und dergleichen verfügbar sein. Um an solche großen Drittanbieter angeschlossen zu sein, muss das Unternehmen nämlich sehr hohe Standards erfüllen und hebt sich damit bereits positiv ab.

Positive, verifizierte Rezensionen

Bestätigte Bewertungen und Rückmeldungen echter Kunden, die auf unabhängigen Portalen über die entsprechende Webseite abgegeben wurden, sprechen ebenfalls für deren Zuverlässigkeit. Das gilt allerdings nicht für Kundenrezensionen auf der jeweiligen Unternehmensseite selbst, die frei erfunden sein können.

Nachvollziehbares Impressum

Aus dem Impressum müssen Firmenname, Sitz und Handelsregistereintrag klar hervorgehen. Zudem sollte die dort hinterlegte Adresse durch andere Quellen wie Google Maps bestätigt werden können. Lässt sich die Firma außerhalb der Webseite online hingegen nicht auffinden, so ist dies ein schlechtes Zeichen, es wirklich mit einem legalen Anbieter zu tun zu haben.

Welche weiteren Schutzmechanismen gibt es?

Darüber hinaus sollte man als Nutzer in jedem Fall in umfassenden Virenschutz für seine Geräte investieren. Im Normalfall reicht hierfür ein kostenloses Antiviren-Programm nicht aus, da dieses zu großzügig filtert.

Komplettschutz-Anwendungen erkennen währenddessen selbständig verdächtige Links und sorgen mit integriertem VPN-Server dafür, die eigene Anonymität im Netz zu erhöhen. Außerdem ist empfehlenswert, immer die aktuellste Version des Betriebssystems zu nutzen, damit weniger Lücken für Hacker entstehen.

Man kann kritische Web-Adressen zudem über die Verbraucherschutzzentrale prüfen lassen. Hierzu wird beispielsweise ein praktischer Fakeshop-Finder angeboten. Dort trägt man die entsprechende URL einfach online ein, um sich ein Feedback über deren Seriosität einzuholen. Allerdings sind dabei natürlich nicht lückenlos alle denkbaren URLs erfasst, sodass eine klare Einordnung nicht immer garantiert werden kann.

Übrigens gibt die Verbraucherzentrale auf deren Website auch Warnungen bezüglich aktuell kursierender Fake-Shops heraus, damit sich potenzielle Nutzer informieren und frühzeitig schützen können.

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